Schulter-Engpaßsyndrom / Impingement-Syndrom

Ein klinisches Syndrom mit schmerzhaften Weichteileinklemmungen

Das Impingement der Schulter stellt ein klinisches Syndrom mit schmerzhaften Weichteileinklemmungen zwischen Oberarmkopf und Schulterdach (durch knöcherne Ausziehung und Sporne an diesem Schulterdach), in welchem sich der Schleimbeutel sowie die Sehnenmanschette befindet im Schulterbereich dar. Dies kann zu chronischen Entzündungen des Schleimbeutels und einer Sehnenmanschette bis hin zu Sehnenein- und abrissen führen.

Die Patienten berichten typischerweise über Schmerzen bei der Seithebung des Armes, bei Überkopfarbeiten sowie über Nachtschmerzen beim Liegen auf der Schulter. Pathophysiologisch können verschiedene funktionelle, degenerative und mechanische Ursachen zugrunde liegen:

Man unterscheidet anhand der genauen Lokalisation der Weichteileinklemmung vier Impingementformen

  • das subakromiale Impingementsyndrom (äußeres Impingement)
  • das subkorakoidale Impingement
  • das posteriosuperiore innere Impingement
  • das anteriorsuperiore innere Impingement.

KONSERVATIVE THERAPIE

Wenn keine höhergradigen, strukturellen Schäden vorliegen, stehen konservative, multimodale Therapiemaßnahmen über 3–6 Monate an erster Stelle. Zunächst werden vor allem Schmerzen, in der Folge die passive und aktive Beweglichkeit und zuletzt die Kraft und Koordination angesprochen. Dazu ist ein weites Spektrum an Behandlungsmethoden verfügbar:

  • Krankengymnastik
  • manuelle Therapie
  • Elektrotherapie
  • Wärme- oder Kälteapplikation
  • Medikamente oral, NSAR, z.B. Ibuprofen etc.
  • Injektionen mit Corticoiden
  • Akupunktur
  • Kinesio Taping
  • Röntgenreizbestrahlung

OPERATIVE THERAPIE

Eine Operation wird bei circa 30 % der Patienten aufgrund einer frustranen konservativen Behandlung durchgeführt . Sie ist indiziert, wenn sich die Beschwerden nach konservativer Therapie über mehr als > 3 Monate nicht bessern. Die operative Therapie, welche endoskopisch durchgeführt wird (arthroskopische subakromiale Dekompression), werden knöcherne Ausziehung am Schulterdach entfernt und dadurch der Raum erweitert als auch der Schleimbeutel entfernt. In seltenen Fällen ist auch mal eine minimal invasive offene subacromiale Dekompression erforderlich, wenn die knöchernen Veränderungen sehr ausgeprägt sind.

Subakromiale Dekompression:
Die subakromiale Dekompression beschreibt die Abtragung der vorderen beziehungsweise lateralen Akromionunterfläche (5–8 mm) mit zusätzlichem Ablösen des Ligamentum coracoacromiale.

Bursektomie:
Da die Bursa meist entzündlich verändert ist, entfernt man das Gewebe.

Coplaning:
Das sogenannte Coplaning beschreibt die Abtragung von inferioren Osteophyten des Akromions und des lateralen Klavikulaendes ohne komplette Resektion des Akromio-Klavikular-Gelenks. Dieses Verfahren wird kontrovers beurteilt, da hierbei Beschwerden am Akromio-Klavikular-Gelenk ausgelöst werden können. Es wurde daher die Alles-oder-Nichts-Regel aufgestellt. Bei einer schmerzhaften Arthrose des AC-Gelenkes mit positiven klinischen Tests und radiologischem Nachweis der Aktivierung soll das Akromio-Klavikular-Gelenk offen oder arthroskopisch mit 3–4 mm am Akromion beziehungsweise der Klavikula reseziert werden. Die Stabilität der Klavikula bleibt durch die korakoklavikulären Bänder beziehungsweise bei der arthroskopischen Technik auch der kranialen und posterioren Akromio-Klavikular-Gelenksbänder erhalten.

NACHBEHANDLUNG

Die Nachbehandlung erfolgt in der Regel frühfunktionell, d.h., dass sofort nach
der Operation mit der Bewegungstherapie begonnen wird. Der Nachbehandlungs-zeitraum mit schmerzadaptierter Krankengymnastik ohne Bewegungslimitierung umfasst ca. 6-10 Wochen.

Orthopädie Neuenhaus

Rufen Sie uns an

+49 5941 9898580

Mailen Sie uns

praxis@orthopaedie-neuenhaus.de

Unser Standort

Haupt Straße 43
49828 Neuenhaus

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

©2019-2025 • Orthopädie Neuenhaus

Impressum  •  Datenschutz  •  Log In